Saisonstart: Die 5 goldenen Regeln für Gruppenausfahrten beim RSC


Saisonstart mit Dampf

Beim Saisonstart - also der ersten Gruppenausfahrt, sollte sofort gezeigt werden, was man entweder ohne Training immer noch alles so drauf hat oder wie toll man den Winter über z.B. beim Spinning, trainiert hat. Also - all out - alles in die erste Ausfahrt legen, als ob es kein morgen gibt. Das dabei die Gruppe häufig zerissen wird, ist nicht schlimm, da nicht vermeidbar. Schließlich soll am Ende der Ausfahrt klar sein, wie die Platzhirsch-Reihenfolge in der Gruppe aussieht.


Reihenfolge in der Gruppe

Die Reihenfolge der Radler innerhalb der Gruppe ist klar: Vorne die Starken und hinten die Schwachen. Warum: Vorne muß Dampf gemacht werden, damit man auf benachbarte Vereine auffahren und überholen kann. Die Schwächeren fahren hinten, damit sie die Stärkeren nicht stören, man besser das 'Kürzer' rufen überhören kann, falls sich das wirklich mal einer trauen sollte - ist ja quasi die Kapitulationserklärung. Hinten fahren hat auch den Vorteil, das man durch den Ziehharmonikaeffekt öfter mal den Windschatten verliert. Die Energie, wieder an die Gruppe heranzukommen, ist ein nützlicher Trainingseffekt, speziell für die Schwächeren. 


Tarnen und Täuschen

Vor dem Start wird zuerst den anderen erklärt, warum man heute nicht in Form ist: von einer leichten Erkältung über eine leichte Zerrung bis hin zu der notwendigen Regeneration von der letzten Gewalttour. Sollte dies während der Tour nicht ausreichen, den Schnitt angenehm zu gestalten, helfen noch die Taktische Pausen: Pinkelpause einberufen, Armlinge, Beinlinge oder Weste an- oder ausziehen, Foto machen oder zur Not Flasche verlieren. Man sollte dies nicht zu früh einsetzen. Zuerst die Mitradler beobachten und schauen, ob nicht ein anderer noch schlechter drann ist und vorher eine taktische Pause einberufen muß. Wenn man sich auskennt, kann man sich auch ausklinken und mit einer Abkürzung alleine nach Hause fahren - die Frau wartet doch sonst aufs Essen. Dieses Pokerspiel muß geübt werden, um es perfekt und unauffällig einsetzen zu können. Auf keinen Fall 'kürzer' rufen, dies wäre das blanke Eingeständnis, dass man einfach schlechter fährt.


Verkehrsverhalten

Zunächst einmal muß der Frontfahrer alles tun, die Durchschnittsgeschwindigkeit oben zu halten. Also immer so fahren, als ob man alleine fährt: schnell Abbiegen, gerade noch vor herankommenden Autos, gerade noch bei gelb über die Ampel fahren, eine andere Gruppe überholen, wenn man selber dazu in der Lage ist. Falls man auf Grund der RSC-Gruppengeschwindigkeit wieder zurücküberholt wird, kann man mit Gesten zu verstehen geben, dass man halt auf die Langsamen Rücksicht nehmen muß. Wäre man alleine unterwegs, ja dann...

Autofahrer sind grundsätzlich alles Idioten, da sie grundsätzlich immer alles falsch machen und Radfahrer in der Ausübung Ihres Sports nur behindern. Deshalb: Fluchen und Zurechtweisen, wo nötig/möglich.

Beim Warten auf die Gruppe, immer halb auf der Straße stehen bleiben, damit die Herankommenden Radler die ersten nicht übersehen können.


Gruppenleiter unterstützen und Windschatten fahren

Gruppenleiter machen ihre Tätigkeit ja ehrenamtlich und müssen deshalb unterstützt werden.

Bei der Steckenführung dem Gruppenleiter immer eine andere Strecke vorschlagen, damit es ihm erleichtert wird, neue Strecken zu finden.

Wenn der Gruppenleiter das Tempo zu langsam wählt, vorne raus fahren, um anzuzeigen, dass man schneller fahren könnte.

Wenn Windschatten fahren vom Gruppenleiter angezeigt wird, fährt jeder, der momentan vorne ist, sein maximales Tempo. Dies bringt Abwechslung in die Ausfahrt und schult die Tempohärte, speziell der Schwächeren bzw. verbessert das reaktionsschnelle Bremsen. Der Schwächste behält die Reihenfolge nicht bei, sondern läßt die vorderen vor sich wieder einscheren. Dies schult die Flexibilität und die Zusatzenergie, den Windschatten zu halten, trainiert den Schwächeren. Die Starken fahren möglichst lange vorne, um die Wechsel zu minimieren und klar anzuzeigen, dass sie in der Lage sind, ein hohes Tempo lange zu halten, sprich die klar Stärkeren sind.


Wer glaubt, das dies Satire ist, kennt Udo etwas besser ;-) und sollte unbedingt beim RSC mitfahren....

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Kommentare: 1
  • #1

    Christian Gschlößl (Samstag, 07 April 2018 13:34)

    Erste Ausfahrt mit Udo als Gruppenleiter und wir haben fast alle Wünsche von und mit Udo erfüllt :-)
    - Saisonsrart mit Dampf: Udo hat uns gleich mal bis Neulussheim gezeigt wie gut er auf Sizilien und auf Mallorca trainiert hat. :-)
    - Reihenfolge in der Gruppe. Hier könnten wir Udos Wunsch nicht erfüllen. Wir sind notgedrungen meistens hinter ihm in Deckung geblieben. :-(
    - Tarnen und Täuschen: Diesen Punkt habe ich gleich am Start abgehakt und über meine verschleppte Muskelzerrung geklagt :-)
    - Verkehrsverhalten: Dieser Punkt geht ganz klar an Thomas und Udo. Udo hat im Kreisel in Walldorf den Autofahrern die neue Vorfahrtsregelung klar gemacht sobald der RSC unterwegs ist. Thomas hat aufmüpfige Autofahrer laut und deutlich seine Meinung gegeigt. :-)
    - Gruppenleiter unterstützen: Der Punkt geht klar wieder an mich. Gleich zu Beginn habe ich die Alternativroute über der Königstuhl aus dem Helm gezaubert :-)

    Fazit: Es war eine historische (da Udos erste als Gruppenleiter) und super Ausfahrt von Caro, Thomas, Udo und mir mit 4 von 5 Smileys! ����